Kyphose

 

Was ist Kyphose?

Definition – Morbus Scheuermann

Wachstumsbedingte vermehrte Kyphose der Brustwirbelsäule oder vermehrte Kyphosierung im thorakolumbalen Übergang oder lumbal (lumbaler Scheuermann) mit Wachstumsstörungen an den Deck- und Grundplatten der Wirbelkörper mit den Folgen einer Bandscheibenverschmälerung, Keilwirbel- und Rundrückenbildung. Jungen sind gegenüber Mädchen häufiger betroffen.

 

Pathogenese (Entstehung der Krankheit)

Allmählich kommt es zum keilförmigen Fehlwachstum der Wirbelkörper. Bandscheibenmaterial bricht durch die Wirbelkörperabschlussplatten sowie durch den Randleistenanulus durch (Schmorl-Knötchen).

Beim ausgeprägten Morbus Scheuermann sind die Zwischenwirbelräume erniedrigt, und die Wirbelkörper zeigen ein vermehrtes Breiten- und Tiefenwachstum.

Die Kyphose der Brustwirbelsäule ist verstärkt bzw. die Lendenlordose abgeflacht bei lumbalem Befall. Bereits im 3. Lebensjahrzehnt kann die Beweglichkeit der betroffenen Wirbelsäulensegmente erheblich eingeschränkt sein.

(Quelle: Fritz U. Niethard, Joachim Pfeil)

 

 

Korsettversorgung mit dem Reklinationskorsett

Übersteigt der Kyphosewinkel einen bestimmten Grad, so wird der Patient mit einem Reklinationskorsett versorgt. Dieses richtet die Wirbelsäule im betroffenen Abschnitt in der Sagittalebene (Seitansicht des Körpers) auf. Ein weiteres keilförmiges Wachstum kann somit gestoppt oder zumindest verlangsamt werden. Bei gutem Therapieverlauf ist sogar eine Verbesserung der Ausgangssituation möglich.